SOMMER WIE WINTER: NATUR, FASZINATION UND ANTIKE TRADITIONEN

Das Divedro-Tal, eine unerwartete Bergwelt

Das Valle Divedro öffnet sich bei Crevola nördlich von Domodossola am orographisch rechten Ufer des Flusses Toce an der Stelle, an der der Gebirgsbach Diveria in den Toce mündet. Das Tal trennt die Penninischen von den Lepontinischen Alpen und endet geografisch gesehen am Simplon-Pass. Die Landesgrenze liegt allerdings bereits rund 16 Kilometer nach dem Taleingang, weshalb ein großer Teil des Diveria-Tals zur Schweiz gehört.

Landschaftlich und morphologisch ist es mit seinen wilden Gondo-Schluchten, dem grandiosen Simplonpass, der herrlichen Napoleonischen Straße und dem zweispurigen Simplon-Zugtunnel das wohl faszinierendste Tal des Ossola und aus rein touristischer Sicht eines der interessantesten des gesamten Alpenbogens.

Am Taleingang verläuft es nordwestlich, biegt aber an der Varzo-Quelle ganz nach Westen ab, wo das Valle Cairasca, dem einzigen Nebental des Valle Divedro auf italienischem Boden abzweigt.

Die Schnellstraße, die das Ossola in der Mitte durchquert, verschwindet für zwei Kilometer im Tunnel durch den Colmine, und führt schließlich nach Varzo, zum Hauptort des Valle Divedro. Der Ort mit seinen rund 2.200 Einwohnern zieht sich entlang der sonnenbeschienen Terrassen an der linken Uferseite des Diveria. Der Ortsname „Varzo“ leitet sich von dem keltischen Wort „Vargo“ ab, das so viel wie „Öffnung, Erweiterung“ bedeutet, denn in der Tat wird das Tal nach Durchquerung der wilden Gondo-Schluchten hier zu einer weiten sonnenbeschienenen Landschaft.

Hinter dem Ort Varzo kommt man auf die Provinzstraße, die nördlich des Ortes zum Valle Cairasca ansteigt. Das vom gleichnamigen Gebirgsbach durchflossene Tal weist eine üppige Baumvegetation auf, bei der die Kastanie dominiert. Nach den ersten Kehren erreicht man das Oratorium San Carlo und kurz darauf die Maulone-Kapelle. Nadelwälder mit Lärchen, Kiefern und Tannen lösen die Laubwälder ab. Nach einer leicht ansteigenden Ebene gelangt man an eine Kreuzung: Fährt man durch Cairasca erreicht man Trasquera, fährt man dagegen den Fluss entlang, gelangt man nach San Domenico.

Nur wenige Kilometer von Varzo entfernt befindet sich San Domenico mit dem gleichnamigen Skigebiet, deren hochmoderne Skiliftanlage zur herrlichen Alpe Ciamporino führt.

In San Domenico beginnt auch der Wanderweg zum Naturpark der Alpe Veglia: ein wahres Paradies unberührter Natur für Familien und Wanderer.

Weiter auf der Staatstraße 33 zum Simplonpass erreicht man Varzo, dann über die neue Schnellstraße den Bahnhof von Iselle und kurz darauf die dazugehörende Ortschaft. Nach der italienischen Zollstation verengt sich das Tal und man kommt zur italienisch-schweizerischen Grenze. Hinter dem Grenzübergang befindet sich der kleine Ort Gondo mit Geschäften, Tankstellen und Geldwechselbüros. Der Blick fällt hier auf den mächtigen quadratischen Stockalperturm aus dem 17. Jahrhundert, der einst den Reisenden über den Simplon-Pass als Unterkunft diente. Der Gondo entspringt an der Stelle, an der das Valle Divedro und das sich links öffnende Val Vaira mit seiner Panoramastraße auf einander treffen. Nach den Gondo-Schluchten fährt man weiter bis auf eine Höhe von 2006 Metern, wo der Simplonpass seinen Besuchern unvergleichlich schöne Panoramablicke bereithält.
[Quelle: prolocovalledivedro.it]

Valle Divedro

  • Länge: 30 Kilometer
  • Provinz Verbano Cusio Ossola (Piemont)
  • Skistation: San Domenico Ski
Wichtigste Ortschaften:
Varzo (VB)
Trasquera (VB)
Zwischbergen (CH)
Sempione (CH)

Die wichtigsten Berge, die das Tal umgeben, sind:
Weissmies – 4.023 m
Lagginhorn – 4. 010 m
Fletschhorn – 3.993 m
Monte Leone – 3.552 m
Pizzo Pioltone – 2.610 m
Pizzo Diei – 2.906 m
Monte Cistella – 2.880 m

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