Von Cascata del Toce zum Passo San Giacomo

HISTORISCHE BERGSTRASSE

Valle Formazza
Mittelschwer
Entfernung 10 km
Dauer 3 – 6 hours
Elevation N.P.
Höhenunterschied + +625 m
Höhenunterschied – N.P.
Pendenza N.P.

Routenbeschreibung

Ab dem Jahr 1929 für die Errichtung der Staudämme des Lago Castel und des Lago Toggia im Oberen Formazza-Tal im äußersten Norden des Piemonts erbaut, verbindet die Straße den berühmten Toce-Wasserfall mit dem San Giacomo-Pass, vorbei an dem Ortsteil Riale und vereint somit Italien mit dem Tessin in der Schweiz.
Der erste Abschnitt der Strecke, der am Toce-Wasserfall (1685 m ü.d.M.) startet und den Ortsteil Riale di Sotto erreicht, erfolgt auf Asphalt entlang der Staatsstraße 659.
Kurz vor Erreichen des Ortsteils Riale (1740 m ü.d.M.) zweigt die Straße ab. Hier beginnt nun der unbefestigte Weg, der zur Schutzhütte Maria Luisa (2160 m ü.d.M.) führt. Es geht weiter zum Lago Toggia und schließlich gelangt man zum San Giacomo-Pass (2313 m ü.d.M.).
Genau in diesem Abschnitt wird die Strecke zu einem wahrhaften Meisterwerk mit verminderten Steigungen und Spitzkehren mit perfekten Linien, flankiert von kleinen Mauern und Bögen, von denen aus man einzigartige Fotos der Riale-Ebene und der Gipfel des Formazza-Tals machen kann.
Nach dem Ende dieses ersten Abschnitt bergauf führt die Straße weiter auf einer scheinbaren Ebene, durch das Becken von Alpe Toggia. Man erreicht entlang dem Staudamm des Lago Toggia die Schutzhütte. Weiter leicht bergauf führt die Straße bis zum San Giacomo-Pass von dem aus sich ein wunderschöner Blick auf das Bedrettotal (Schweiz) öffnet.
Bereits im Jahr 1885 gab es bei dem San Giacomo-Pass eine kleine Schweizer Schutzhütte, in der die Telegrafisten unterkamen, die über die Lage im Hohen Formazza-Tal an das Forte di Airolo (Schweiz) berichteten. Nach dem Bau des Fahrwegs für die italienische Seite des San Giacomo-Passes auf dem Gebiet des Bedrettotals wurden in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts neue Befestigungsanlagen errichtet, die zum Herzen des lokalen Verteidigungssystems des gleichnamigen Passes wurden: die Artilleriefestung “Grandinagia” und das befestigte Fort “San Giacomo”. Sie boten Stellungen für Maschinengewehre und für Feldartillerie, Unterstände und Seilbahnen für die Logistik und die Versorgung der Hauptfestungen.
Heute ist die Straße zu Fuß und mit dem Mountainbike zurücklegbar, im Winter hingegen können Schneeschuhwanderungen und Skibergsteigen unternommen werden (konsultieren Sie immer das Lawinenbulletin).

Es wird darauf hingewiesen, dass die Route Abschnitt enthalten kann, auf denen Fahrzeugverkehr herrscht.

SEHENSWÜRDIGKEITEN
Symbol des Formazza-Tals ist der Toce-Wasserfall, der dank seiner Fallhöhe von mehr als 143 m als “der schönste und mächtigste Wasserfall der Alpen” gilt.
Interessant ist die Besichtigung des Borgo Diffuso von Formazza mit seinen Ortsteilen mit dem charakteristischen Namen in Titsch (lokale Mundart der Walser), wo man die Walser-Atmosphäre spüren kann.
Vom Toce-Wasserfall und von Riale gehen zudem zahlreiche Strecken für die Trekking- und MTB- Liebhaber ab.
Eine natürliche und touristische Attraktion ist die Premia Terme, ein modernes Thermalzentrum mit Innen- und Außenpools mit Warmwasser und einem Wellnessbereich (www.premiaterme.com).




Zurück zur Routenliste
INTRA – CANNERO RIVERA – SAN BARTOLOMEO

LAGO MAGGIORE: VIA DELLE GENTI

Lago Maggiore
Wanderung
Entfernung 31 km
Dauer 9 h e 30 min
Elevation N.P.
Höhenunterschied + +1330
Höhenunterschied – -1330
Pendenza N.P.

Routenbeschreibung

Die Via delle Genti von Verbania Intra bis zur Schweizer Grenze war die alte Verbindungsstraße zwischen den Dörfern von Verbano und der Schweiz.

Die Straße führte dann weiter in die Schweiz entlang der Dörfer des Lago Maggiore bis nach Locarno und dann weiter in die Magadino-Ebene, wo sie mit der STraße zusammentraf, die auf den St. Gotthard-Pass führte.

Die Strecke von Verbania bis zur Staatsgrenze wird in zwei angenehmen Etappen zurückgelegt, die das ganze Jahr über verwendet werden können, außer wenn Schneefall droht. Diese Route führt auf mittlerer Ebene des Berges, immer mit einem herrlichen Blick auf den Lago Maggiore, durch kleine Dörfer und das Naturschutzgebiet Sacro Monte di Ghiffa, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, bevor Sie die schönen Seedörfer Cannero und Cannobio erreichen.

Infos und Etappen: https://www.piemonteoutdoor.it/it/attivita/escursionismo/delle-genti




Zurück zur Routenliste
ROUTE MIT ETAPPEN

VIA BORROMEA

Valle Cannobina
Wanderung
Entfernung 28,40 km
Dauer 8 ore
Elevation N.P
Höhenunterschied + +675
Höhenunterschied – -1150
Pendenza N.P.

Routenbeschreibung

Diese alte Verkehrsader für den Personen- und Warenverkehr von Cannobina hat ihren Namen von S. Carlo Borromeo, der 1574 einen Pastoralbesuch in diesem Tal machte.

Der Heilige schlief in Gurro, wo die prächtige „Casa S. Carlo” sein Andenken bewahrt. Entlang des Saumpfades erinnern zwei bescheidene Bildstöcke an das arme Maultier, das Borromeo trug und das an der Stelle, wo das Maultier auf einem Saumpfad, der von Traffiume in das Tal von Cavaglio hinabführt, den berühmten Pilger aus seinem Sattel warf. Wie durch ein Wunder überlebte der Pilger und flog nicht in den fatalen Abgrund.

Die Route verbindet die Wallfahrtskirche von Re in Val Vigezzo mit der Wallfahrtskirche der Madonna della Pietà in Cannobio und ermöglicht die Entdeckung der poetischtens Ecken des Cannobina-Tals.

Infos und Etappen: https://www.piemonteoutdoor.it/it/attivita/escursionismo/borromea




Zurück zur Routenliste
ROUTE IN 4 ETAPPEN

STRA’ GRANDA

Valle Anzasca
Wanderung
Entfernung 50,20 KM
Dauer 19 ore
Elevation N.P
Höhenunterschied + +3216
Höhenunterschied – -1540
Pendenza N.P.

Routenbeschreibung

Im Jahr 1553 wurde das Anzascatal von Joachim de Annono, dem sogenannten „homo da bene” und Beamten des spanischen Gouverneurs in Mailand, besucht. Er war ein mächtiger Mann, der kam, um zu überprüfen, ob die Bewohner des Anzasca-Tals in der Lage waren, die exorbitante Steuer der Mensuale zu bezahlen. Er blieb 14 Tage im Tal und schrieb nach seiner Rückkehr einen genauen und dokumentierten Bericht.

Dies ist die erste Beschreibung der Strà Granda, die von Piedimulera nach Macugnaga und dann über den steilen Bergrücken des Monte Moro ins Saastal führt.

Im Mittelpunkt seiner Reise steht die mittelalterliche Straße im Anzasca-Tal: “… Ich finde, dass das besagte Tal fast oder gar nicht eben und etwa sechzehn Meilen lang ist, eingezwängt zwischen hohen Bergen, in deren Mitte ein breiter Strom fließt, der Anza genannt wird. Dieserfließt  von einem Berg herab, der sich ebenfalls im besagten Tal befindet. Der Strom wird durch viele Bäche vergrößert, die hier und da von den besagten Bergen herabfließen, und im am Anfang des besagten Tales muss eine Meile lang ein Berg bestiegen werden.  Zudem gibt es die gerade Straße, die in den Bergen gebaut ist, etwa eine halbe Meile breit, und an dieser Stelle mehr oder weniger, sehr hoch und steil;…”

Diese Straße, die 400 Jahre nach dem Weg, der von Joachim de Annono beschrieben wurde, verläuft, kann auch heute noch verwendet werden. Auf dem abgenutzten Pflaster, das seine Kehren markiert, zog die Geschichte des Tals vorbei, nicht etwa eine große Geschichte, sondern eine bescheidene, verborgene Geschichte von Maultiertreibern, die in die Schweiz gingen, oder von Talbewohnern, die hinunter zum Markt von Vogogna gingen, um Getreide zu kaufen. Auf dem polierten Pflaster jeder Kurve sah man die wütenden Dorfkriege und Wagone voller Gold, die in die Städte gebracht wurden.

Ein Spaziergang auf der Strà Granda di Anzasca bedeutet eine Reise in die Vergangenheit auf einem historischen Verbindungsweg zwischen den Tälern. Oberhalb von Piedimulera befindet sich das Oratorium von San Giovanni Nepomuceno, das vor Ertrinken und Überschwemmungen (auch vor bösen Zungen!) schützen soll; in Mezzamulera, das für die Hanfweberei berühmt ist, gibt es spezielle Mulden  in der Mauer für Maultiere.
In Cà Turnal zeigen ein Amboss, eine Zange und ein Hammer, die auf einer Steinplatte eingraviert sind, das ghibellinische Wappen der Partei Ferraria, eine der Fraktionen, die im 16. Jahrhundert die Ossola blutig schlugen. Dann gibt es die Fraktionsöfen für das gemeinsame Backen von Brot, das ein paar Mal im Jahr stattfindet, die Konsortialpressen zum Pressen von Trester (ein kleines Meisterwerk ländlicher Technik ist die von Morlongo), die Mühlen und Mahlsteine zum Pressen von Walnussöl. Einhunderteins Funde materieller Kultur wurden entlang der Strà Granda verstreut gefunden. So wird sie zur thematischen Route, um die alpine Zivilisation kennenzulernen, die sich zwischen diesen Bergen entwickelte. Und, am Anfang des Tals, die imposante Ostwand des Monte Rosa, zweitausend Meter Fels und Eis, die einzige Wand von Himalaya-Größe in den Alpen. Ein ungewöhnliches Tal, mit zwei verschiedenen Kulturen (Walser und Romanisch), das ein hohes Maß an Natürlichkeit und eine uralte Harmonie zwischen Mensch und Umwelt bewahrt.

Infos und Etappen: https://www.piemonteoutdoor.it/it/attivita/escursionismo/stra-granda




Zurück zur Routenliste
<
RUNDWANDERWEG MIT ETAPPEN

RUNDWANDERWEG SAN CARLO

Valle Cannobina
Wanderung
Entfernung 25,5 KM
Dauer 10 ore e 40 min
Elevation N.P.
Höhenunterschied + +1905
Höhenunterschied – -1305
Pendenza N.P.

Routenbeschreibung

Der Rundwanderweg San Carlo verbindet die Dörfer des Cannobina-Tals und hat seinen Namen von San Carlo Borromeo in Erinnerung an einen Pastoralbesuch, den der Heilige im Jahr 1574 im Tal machte. In Gurro erinnert das antike und charmante „Casa San Carlo” an den Ort, an dem der Heilige während seiner Hirtenreise schlief.

Diese Route kann in zwei Etappen gemeister werden: Die erste führt von Cannobio am Lago Maggiore nach Falmenta, einem kleinen Dorf im Cannobina-Tal. Bei der zweiten Etappe handelt es sich um eine halbkreisförmige Route, die von Falmenta ausgeht und Cursolo (am gegenüberliegenden Ufer des T. Cannobino) erreicht. Die Route folgt fast ausschließlich schönen gepflasterten Saumpfaden. Von Falmenta aus ermöglicht eine Variante der zweiten Etappe, Cursolo direkt von Gurro aus zu erreichen und so die Strecke zu verkürzen.

Infos und Etappen: https://www.piemonteoutdoor.it/it/attivita/escursionismo/circuito-di-san-carlo




Zurück zur Routenliste
<
EINE ROUTE, DIE DURCH DAS GESAMTE ANTRONA-TAL FÜHRT

VIA ANTRONESCA

Valle Antrona
Wanderung
Entfernung 40,98 km
Dauer 15 ore e 30 min
Elevation N.P.
Höhenunterschied + +3428
Höhenunterschied – -3686
Pendenza N.P.

Routenbeschreibung

Die „Strada Antronesca” verläuft vollständig durch das Antronatal, das unter den Ossola-Tälern als „Eisental“,wegen der zahlreichen Minen, mit denen die Entstehung des Eisen- und Stahlzentrums von Villadossola im 19.Jahrhundert verbunden ist, bekannt ist. Lange Karawanen von Maultieren und Eseln transportierten das Eisen nach Villadossola, das das Hauptzentrum für den Eisenhandel war. Das ausgezeichnete Antronese Metall war überall bekannt und wurde auch in die Schweiz exportiert.

Die „Strada Antronesca” diente früher daher als Übergang vom Antronatal ins Saastal, über den Antrona- oder Saas-Pass (2883 m) und war damit eine der Hauptverbindungen zwischen dem Ossola und dem Wallis, die Villadossola mit Visp verband. Diese Straße erreichte nie die Bedeutung der Simplonstraße, die von den Regierungen des Staates Mailand und des Wallis geschützt und von einer bedeutenden Gemeinschaft von Säumern verwendet wurde. Das Hauptproblem war natürlich die Instandhaltung, da Bergstraßen am anfälligsten dafür sind, durch Lawinen, Erdrutsche und Schlammlawinen in schlechten Zustand zu geraten. Die Tatsache, dass im 16. Jahrhundert der jährliche Viehmarkt nach Villadossola statt nach Macugnaga verlegt wurde, deutet darauf hin, dass diese Straße im 15. und 16. Jahrhundert effizient erhalten wurde.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts blieb diese Situation auch so. Zu diesem Zeitpunk wurde dann die napoleonische Straße eröffnet, die über den Simplonpass Genf, und somit das Herz Europas erreichte.  Die Vormachtstellung des Simplon hatte sich bereits im 17. Jahrhundert herauskristallisiert, zur Zeit des Saumpfades Val Divedro, auf dem der Salzhandel durch den Walliser Adligen Kaspar Stockalper, „Le roi du Simplon“ (Dem König von Simplon), verlief.

Am 6. Oktober 1996 wurde das erste Teilstück der „Strada Antronesca”, das von der CAI-Sektion Villadossola restauriert wurde, eingeweiht und am 17. August 1997 das zweite Teilstück von Antrona nach Saas Almagel. Seit 2010 ist diese Strecke in das „strategische” Interreg-VETTA-Projekt aufgenommen.

Denn die „Strada Antronesca” eröffnet eine neue Ära, die der „Kulturexkursionen“.

Infos und Etappen: https://www.piemonteoutdoor.it/it/attivita/escursionismo/antronesca




Zurück zur Routenliste
<
DIE ALTE STRASSE VOM OSSOLANO-TAL ZUM BINNTAL

VIA DELL’ARBOLA – VIA ALBRUN

Alpi Veglia-Devero
Wanderung
Entfernung 44,25 km
Dauer 14 ore
Elevation N.P.
Höhenunterschied + +2310
Höhenunterschied – -1258
Pendenza N.P.

Routenbeschreibung

Die alte Straße, die vom   Ossola-Tal über die Bocchetta d’Arbola oder den Albrunpass (2409 m) ins Binntal und dann auf das Schweizer Festland führte, ist für die Geschichte des Transitverkehrs durch die Alpen sehr wichtig.

Der Arbola ist der niedrigste und einfachste Pass in den Lepontinischen Alpen, der zweithöchste nach dem Sempione im Ossola-Gebirge. Während der Boccareccio-Pass, der Cornera-Pass und der Rossa-Pass durch imposante Felswände gekennzeichnet werden, die den Zugang für Menschen schwierig und für Lasttiere unmöglich machen, ermöglichte der gepflasterte Saumpfad von Arbola den Transit von langen Kolonnen von Lasttieren, die mit Waren beladen waren. Eine große Karawane über die Alpen.

Die Lepontinischen Alpen, unweit des Gotthards, aus denen Flüsse in alle vier Windrichtungen fließen, sind seit jeher ein grundlegender orografischer Knotenpunkt im alpinen Straßennetz: Arbola führt ins Binntal, der Gries ins Hasli und dann ins Oberland, der San-Giacomo-Pass (der „Valdolgia-Berg”) führt nach Airolo und ins Tessin. Die „Antigorio-Straße” nach Baceno, Devero und Arbola (der „untere Pass”, um ihn vom oberen oder „Gletscher”-Pass von Gries zu unterscheiden) war viele Jahrhunderte lang die Haupthandelsader zwischen dem Wallis und der Lombardei. So sehr, dass selbst alte Karten den Arbola als „Pass gegen Lombardei” (Sebastian Munster, 1550) oder „Pass auf Mailand” (Gabriel Walser, 1768) definieren. In den Jahrhunderten des Mittelalters, als die Menschen begannen, die hohen Alpenpässe zu überqueren, um Waren und Ideen auszutauschen, gewannen die Etappen in Baceno und Ernen an Bedeutung. Die Dörfer am Fuße des Passes (Baceno, Binn, Ernen) werden von Historikern als „Passsiedlungen” bezeichnet, in denen sich die Handel und Religion miteinander verbunden waren.  Bis zum 13. und 14. Jahrhundert, als die Gondoschlucht am Simplon mit hölzernen Stegen ausgestattet wurde, die mit Ketten am Felsen verankert waren, war der Arbola-Pass das „Tor zur Lombardei”.

Nach Norden zogen Getreide und Wein, Seide und Gewürze aus dem Osten herauf; nach Süden kamen Salz, Käse und Vieh herunter.  In Baceno und Croveo wuchsen Kaufmannsdynastien heran, die durch das alpine Europa reisten und auch geschmuggeltes Salz aus den Bergwerken von Hallein bei Salzburg über den „Querweg” des San-Giacomo-Passes, Scatta Minoia und Bocchetta d’Arbola auf den Markt von Ernen brachten. Sie entwickelten ein verzweigtes Netz von Beziehungen über die Alpen,  zu den Schweizer Kantonen Uri und Unterwalden. Hohe Pässe wurden überquert, und sie besaßen Wiesen und Weiden, um die in der Schweiz gekauften Herden zu füttern und auf den Märkten der Lombardei zu verkaufen, sowie Keller zur Lagerung von Wein und Käse. Die Route der alten Arbola-Straße – Via Albrun – ist eine der Kulturrouten von regionalem Interesse der Schweiz.

Infos und Etappen: https://www.piemonteoutdoor.it/it/attivita/escursionismo/dellarbola-albrun




Zurück zur Routenliste
DER GRIESPASS, AUF EINER HÖHE VON 2479 M ZWISCHEN DEM FORMAZZA TAL UND OBERWALLIS

SBRINZSTRASSE – GRIESSTRASSE

Valle Formazza
Wanderung
Entfernung 61 km
Dauer 18 ore e 20 min
Elevation N.P.
Höhenunterschied + +2520
Höhenunterschied – -1499
Pendenza N.P.

Routenbeschreibung

Fünf Jahrhunderte lang war der Griespass auf 2479 m zwischen dem Formazza Tal und dem Oberwallis die direkteste Verbindung zwischen der Lombardei  und der Zentralschweiz. Von Mailand bis Bern, vom Mittelmeer bis in nach  Mitteleuropa zogen Menschen, Waren und Ideen über den Gries. Es war eine Handelsstraße, eine Karawanenroute, die von langen, mit Waren beladenen Maultierkolonnen verwendet wurde. Aus dem Norden kamen Rinder, Felle und Käse (z.B. der „Sbrinz” —ein Hartkäse — aus dem Berner Oberland), aber auch Luxusgüter wie kostbare Kristalle, die von den Engelberger Mönchen für die italienischen Höfe hergestellt wurden. Aus dem Süden kamen Tuch und Seide aus der Lombardei und vor allem der Wein von der Ossola, der bis an den französischen Hof exportiert wurde.

Am 12. August 1397 trafen sich in Münster, der Hauptstadt des Goms, der Heimat der Walser, die Vertreter von Ossola und des Formazza Tal mit jenen der Stadt Bern, der Abtei Interlaken, der Gemeinden Hasli und Goms, um eine Konvention zu unterzeichnen, die das gemeinsame Engagement bei der Eröffnung eines Handelsweges zwischen Mailand und Bern garantierte. Eine tolle Straße im Herzen Europas: Vor 600 Jahren. Der Vertrag sah den Bau und die Instandhaltung einer Straße von der Grimsel über Gries nach Ossola vor, um den Handel zwischen dem Norden und der Lombardei stark zu fördern. Jeder war an der Instandhaltung und Kontrolle des Straßennetzes für sein Gebiet beteiligt: die Berner waren für den Teil bis zum Grimselpass verantwortlich, wo in jenen Jahren ein Hospiz gebaut wurde, die Münsterer von der Grimsel bis zum Gries, und die Bewohner von  Formazza bis zum Pass. Es wurden auch Regeln für die zu erhebenden Abgaben und die Sicherheit des Transits festgelegt, die jede Gemeinde zu gewährleisten hatte.

Die Aufarbeitung der Geschichte und der Geist der Zusammenarbeit, der unter der Bergbevölkerung auf beiden Seiten der Grenze immer noch lebendig ist, haben dazu beigetragen, dass dieser alte historische Weg in jüngster Zeit wieder aufgewertet wurde: Die Griesstrasse wurde 2002 in die Liste der 12 Kulturwege von nationalem Interesse in der Schweiz aufgenommen. Die Route heißt „Via Sbrinz” oder „Sbrinz-Route”. Dabei handelt es sich um eine Route in sieben Etappen von Luzern nach Domodossola für diejenigen, die das Gefühl des Wanderns auf den Pfaden der Geschichte mit einem ruhigen Tempo wiederentdecken wollen.

Jeden Sommer wird die Route zum historischen Gedenken von einer Karawane aus Maultieren und Waren zurückgelegt (www.sbrinz-route.ch)

Die Route der Griesstrasse verläuft, mit Ausnahme des Abschnitts über den Griespass, hauptsächlich im Tal, durch die Ortschaften und in der Nähe des Hauptstraßennetzes (SS659). Die zahlreichen Unterkunfts- und Verpflegungsmöglichkeiten entlang des Tals ermöglichen es Ihnen, je nach Ihrer eigenen Vorbereitung, die Länge der Etappen selbst zu wählen. . Von Crevoladossola nach Ulrichen sollten Sie mindestens 3 Etappen einplanen. Aber für diejenigen, die langsam wandern und dabei die natürlichen, historischen und kulturellen Wunder des Tals entdecken wollen, empfehlen wir die Wanderung in 4 Etappen.

Infos und Etappen: https://www.piemonteoutdoor.it/it/attivita/escursionismo/dello-sbrinz-del-gries




Zurück zur Routenliste
DIE LANGE ROUTE DES GTA IM PIEMONTE, MIT MEHR ALS 1000 KM

GRANDE TRAVERSATA DELLE ALPI – GTA: ABSCHNITT NORD-PIEMONT

Alpi Veglia-Devero
Wanderung
Entfernung 476 km
Dauer N.P.
Elevation N.P.
Höhenunterschied + N.P.
Höhenunterschied – N.P.
Pendenza N.P.

Routenbeschreibung

Die lange Strecke des GTA im Piemont, die mehr als 1000 km beträgt, wurde, auch aus praktischen Gründen des Datendownloads und der Verwaltung, in 3 große Abschnitte unterteilt, die den nördlichen, zentralen und südlichen Bereichen der Region entsprechen. Der nördliche Teil beginnt in Cannobio am Lago Maggiore und ist aufgrund der beträchtlichen Vielfalt von großem ökologischen und landschaftlichen Wert. . Die Route führt zunächst nach Norden durch das Schweizer Maggiatal oder, als Variante, entlang des wilden Oberen Isorno-Tals in Richtung Formazza Tal, dem äußersten Rand des Piemonts, eingekeilt zwischen den Schweizer Kantonen Tessin und Wallis. Vom Kehrbäch, dem obersten Punkt im Norden, von dem aus man zu Hügeln in der nahen Schweiz kommt , beginnt der lange Abstieg nach Süden, der zunächst durch die bezaubernden Hochebenen der Veglia- und Devero-Alpen führt, und von wo aus man dann nach Varzo absteigt. Die Route führt dann in das nahegelegene Bognanco-Tal, wo man zwischen zwei Routen wählen kann: Man kann der Hauptroute im unteren und mittleren Antrona-, Anzasca- und Sesia-Tal folgen , oder die anspruchsvollere Route nehmen, die hohe Berggebiete durchquert und sich in Alagna Valsesia mit der Hauptroute vereint. Von Alagna führt die Route in Richtung Riva Valdobbia und schließlich in das Gebiet von Biella, wo der zentrale Abschnitt der GTA beginnt.

Infos und Etappen: https://www.piemonteoutdoor.it/it/attivita/escursionismo/grande-traversata-delle-alpi-gta-tratto-nord-piemonte




Zurück zur Routenliste

DER MARKTWEG (VIA DEL MERCATO) IST EIN WANDERWEG, DER DOMODOSSOLA MIT LOCARNO DURCH DAS VIGEZZOTAL UND CENTOVALLI VERBINDET

DER MARKTWEG DOMODOSSOLA – LOCARNO

Domodossola e dintorni
Wanderung
Entfernung 60 KM
Dauer 19 ore
Elevation N.P.
Höhenunterschied + +1720
Höhenunterschied – -1860
Pendenza N.P.

Routenbeschreibung

Der Marktweg ist ein Wanderweg, der Domodossola mit Locarno durch das Vigezzotal und Centovalli verbindet, entlang von Saumpfaden, die seit der Antike benutzt wurden, um die Produkte aus den Tälern auf den Markt in den Städten zu bringen. Dieselben Saumpfade wurden von den vielen Auswanderern aus dem Tal und von den Pilgern benutzt, die zur Wallfahrtskirche  von Re hinaufstiegen, einem wichtigen Andachtszentrum im Tal, das der Madonna del Sangue gewidmet und Ziel der Pilger aus Domodossola, Locarno und Cossogno (in Verbano) ist.

Das Vigezzotal ist, im Gegensatz zu den anderen Ossola-Tälern, ein Tal, in dem die Regeln der Orographie umgekehrt sind. Das Vigezzotal ist kein Tal, das durch den Lauf eines Bachs geformt wurde.  Die Dörfer liegen von Taleingang bis Talausgang auf verschiedenen Höhen. Das Vigezzotal scheint keinen Anfang und kein Ende zu haben: es weist zwei gegenläufige Bäche auf, von denen einer, der flach und seicht wirkt, bergauf zu fließen scheint. Hier ist nicht nur die Orographie ungewöhnlich, sondern auch die Geschichte und Kultur: Es ist ein wohlhabendes Tal, das vom Tourismus und den Grenzgängern lebt. Hier fand eine große Auswanderung statt, die im Laufe der Jahrhunderte kuriose Erfindungen und wiederkehrenden Wohlstand hervorbrachte, aber auch die Tradition der Schornsteinfeger und eine Kunstgeschichte, die mit bedeutenden Schulen der Malerei verbunden ist. Das geruhsame Ambiente und die Farben der Laubwälder wirken beruhigend auf das Auge.  Dennoch ist das  Vigezzotal eine alpine Umgebung, ein offener Ort, eingekesselt zwischen dunklen und wilden Tälern.

Während des letzten Jahrhunderts hat das Tal eine tiefgreifende Transformation seines sozio-ökonomischen Systems durchlaufen: Die traditionellen Tätigkeiten in der Landwirtschaft oder in der Kirche sind stark zurückgegangen und haben sich einen kleinen Raum als integrative Wirtschaft geschaffen. Es gab keine industrielle Entwicklung, so dass der „Grenzübergang” in die nahe Schweiz und der Tourismus die Hauptantreiber der Wirtschaft des Vigezzotals sind. Dadurch konnte die Auswanderung der Bevölkerung vermieden werden, was in anderen Tälern das soziale Gefüge und die Gestaltung des Geländes negativ geprägt hat. Eine der besten Möglichkeiten, die Geschichte und die Schönheit des Vigezzotals und des angrenzenden Centovalli kennen und schätzen zu lernen, ist es, der alten Straße zu folgen, die Domodossola mit Locarno (CH) verbindet und offenbar seit dem Mittelalter von Händlern und Holzfällern, Viehtreibern und Auswanderern zwischen dem Tessin und Italien genutzt wurde.

Heute ist ein Teil der Route verloren gegangen, weil sie vom alten Straßennetz überdeckt wurde, aber einige gut erhaltene Abschnitte des alten Saumpfades sind in Italien und der Schweiz zu finden. Das Wandern entlang dieser Strecke ist einfach und angenehm, auch dank der grenzüberschreitenden Bahnlinie „VIGEZZINA”, die kürzlich als “schönste Panoramabahn Italiens” bezeichnet wurde und Domodossola mit Locarno verbindet. Wenn Sie die Vigezzina-Bahnnehmen, können Sie in einem beliebigen Dorf des Tals übernachten und erreichen den Startpunkt der Etappe am Morgen.

Infos und Etappen: https://www.piemonteoutdoor.it/it/attivita/escursionismo/del-mercato-domodossola-locarno




Zurück zur Routenliste