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Erfahrungsbeschreibung:
Das Valle Antigorio ist vor allem für die Schönheit der Alpe Devero bekannt, aber auch die Talsohle bietet malerische Strecken vorbei an alten Weilern, Kunstwerken, legendären Orten und einzigartigen geologischen Phänomenen.
Päpste und Softdrinks
Die Strecke, die den Mountainbike-Liebhabern gewidmet ist, eignet sich hervorragend für einen Abstecher von der Hauptroute von Laghi&Monti Bike (die dem Lauf des Flusses Toce vom Lago Maggiore bis zu den Quellen und weiter in Richtung Schweiz folgt). Sie startet auf dem Platz gegenüber dem Rathaus von Baceno.
Nach dem Fahren entlang der Via Sant’Antonio gelangt man auf den Pfad nach Cuggine. Bei der Mühle fährt man hinab zur Brücke über den Wildbach Devero, um anschließend Uresso zu erreichen. Von hier führt die asphaltierte Straße nach Graglia. Vor der letzten Spitzkehre führt ein unbefestigter Weg zur Ortschaft Crino. Anstatt zum Ortsteil von Baceno hinabzufahren, gelangt man über einen Saumpfad zur asphaltierten Straße, die nach Cravegna hinaufführt. Bei der nachfolgenden Spitzkehre führt ein Trift durch die Wiesen zum Ortsteil von Crodo, der die stolze Heimat von Giacomo Antonio Nocetti, der im Jahr 1591 Papst Innozenz IX wurde, ist.
Schluchten, Töpfe und das Element “0”
Man fährt weiter auf der Straße bis nach Navasco, um anschließend auf den Saumpfad (Pfad G11) zu biegen. Dieser führt bergab über den Wildbach Alfenza. Weiter erreicht man über asphaltierte Nebenstraßen Crodo. Im Zentrum von Antigorio, das dem berühmten alkoholfreien Crodino den Namen verliehen hat und wo sich noch heute die Produktionsstätte für Erfrischungsgetränke und Mineralwasser befindet, überquert man die Staatstraße in der Nähe der Latteria Antigoriana (Molkerei), um weiter hinab in Richtung Maglioggio zu fahren. Man fährt nicht hinauf bis zum Ortsteil, sondern fährt weiter entlang der Ebene von Verampio. Am Fluss Toce vorbei hält man sich rechts bis zum Parkplatz nach dem Gasthaus Campagna. Ab hier, den Hinweisen zu den Orridi di Uriezzo folgend, beginnt der Schotterweg, der den Wildbach Devero überquert und anschließend allmählich hinaufführt.
Bei der Maiesso-Brücke kann man die wunderschönen “Töpfe der Riesen” bewundern, die in den weißen Felsen gehöhlt sind. Weiter fährt man auf dem Weg an den Schluchten von Uriezzo vorbei und gelangt schließlich zum Parkplatz gegenüber dem Oratorium von Santa Lucia.
Die Töpfe und die Schluchten sind faszinierende Erosionsphänomen aus der Eiszeit. Im Fall der Schluchten, in der Zeit, als das gesamte Toce-Tal mit Eis bedeckt war, höhlten die subglazialen Wildbäche diese engen und tiefen Einschnitte. Heute fließt dort kein Wasser mehr und man kann sie entlanglaufen. Aus geologischer Sicht ist dieses Gebiet auch von besonderem Interesse, weil man zwischen Verampio und Maiesso das sogenannte “Element 0” sehen kann, d.h. die tiefste Schicht der Alpen, die hier an die Oberfläche tritt.
Die Hexen und der Vipernpriester
Über die asphaltierte Straße gelangt man bis nach Premia, nachdem man die spektakuläre Schlucht von Balmafredda überquert hat. Nach dem Ortsteil Piazza nimmt man eine kleine Straße auf der rechten Seite (den Hinweise G00 Via del Gries – Sbrinz Route folgend), die zu einem Saumpfad wird, der nach Rozzaro führt. Nach der Ankunft in Pioda fährt man hinauf zum Ortsteil Cresta, wo ein Feuerschneisenweg beginnt, der nach Croveo – Beola führt. Nachdem man die ersten Häuser des Ortsteils Beola erreicht hat, fährt man hinab auf der Landesstraße Baceno – Goglio. Von hier ist es ratsam, das Zentrum von Croveo zu erreichen. Der Ortsteil von Baceno ist bekannt, weil viele Frauen des Valle Antigorio, gegen die die Dominikaner ermittelten und von welchen sie unter dem Vorwurf der Hexerei gefoltert wurden, aus Croveo stammten und man behauptete, dass sie sich an der Brücke von Osso in der Nähe der Teufelskessel trafen, um zum Hexensabbat aufzubrechen. So entstanden zahlreiche Legenden um den Ort. Croveo wurde hingegen im 20. Jahrhundert bekannt, die Ortschaft des Vipernpriesters Don Amedeo Ruscetta zu sein. Der Priester, der im Fangen von Aspisvipern geübt war, lehrte seine Technik auch den Gemeindemitgliedern. So wurden Tausende von Vipern gefangen, um sie auch an serologische Forschungszentren zu schicken. Auch Guido Piovene schrieb in seine “Viaggio in Italia” darüber.
Die Rundfahrt endet mit der Abfahrt von Beola zur Baulina-Brücke. Auch hier sind wunderschöne in den Felsen gehöhlte Erosionsformen zu bewundern. Man folgt dem Weg bis zur Kreuzung mit dem Hauptpfad H00, der in Richtung Graglia führt (Vorsicht beim steilen und rutschigen Saumpfad). Von Graglia fährt man weiter bis nach Uresso und dem Pfad H00 folgend fährt man auf einem steilen Saumpfad hinab bis zur Brücke des Sportplatzes von Baceno und wieder hinauf zum Rathausplatz. Bevor Sie Baceno verlassen, verdient die Pfarrkirche San Gaudenzio, ein nationales Denkmal, einen Besuch. Im Innenraum führt ein aufsteigender Boden bis zum Altar vorbei an Kirchenschiffe, Säulen und mit Fresken geschmückten und prachtvoll dekorierten Kapellen. Die alte romanische Kirche wurde zwischen dem 15. und dem 16. Jahrhundert von den Lehnsherren De Baceno erweitert und bereichert und schließlich kamen noch barocke Elemente hinzu. Das Ergebnis ist ein unbezahlbares Schauspiel, das auf einem Felsvorsprung erbaut wurde.
Diese Route ist eine mittelschwere Strecke, die von April bis November praktikabel ist. Die Gesamtlänge der Strecke beträgt 23 Kilometer. Der Höhenunterschied beträgt 620 Meter bergauf und ebenso viele bergab, Ergebnis zahlreicher Auf- und Abfahrten, wenn man berücksichtigt, dass man bei 665 Metern beginnt und dass der höchste Punkt 820 Meter in Cravegna hat. Es handelt sich um eine hervorragende Strecke, um ländliche alpine Kunst und Architektur zu entdecken und einzigartige geologische Landschaften in einer Landschaft voller Geschichte und Legenden zu bewundern.