Kurz mal von 196 Meter auf eine Höhe von 4.637 Metern: vom Lago di Mergozzo auf die Punta Dufour des Monte Rosa-Massivs. Aus der Vogelperspektive gleicht die Gegend mit dem Fluss Toce in der Mitte und den sieben davon abzweigenden Tälern einem Ahornblatt. Um das zwischen herben Berggipfeln und sattgrünen Wiesen gelegene Ossola bäumen sich die Berge in all ihrer majestätischen Pracht auf, die mit ihren Naturschönheiten die Sinne ihrer Besucher betäuben.

Es ist ein Grenzland mit dem historischen Hauptort Domodossola, der letzten Stadt im Piemont, bevor man kurz darauf die Grenze der nahen Schweiz mit den Kantonen Wallis und Tessin erreicht.

Ein Stück Land, das seinen Besuchern das ganze Jahr über unvergessliche Emotionen schenkt und Ecken unberührter Natur verbirgt.

Es bietet unendliche Möglichkeiten für Spaziergänge auf historischen Saumpfaden und Wegen zwischen dem großen Fluss und den ersten Bergzügen, von denen aus man die Toce-Mündung mit den über Jahrhunderte vom Fluss in den See getragenen Ablagerungen in ihrer gesamten Länge betrachten kann. Nicht zu vergessen ist die Linea di Cadorna, die über Ornavasso zum See hinunter führt: Diese einstige Verteidigungsanlage aus dem Ersten Weltkrieg ist heute ein Ort des Friedens für panoramareiche und erholsame Ausflüge.

Ein Land der Steinmetze und der „Cavasass“, also der Steinbrecher, die in den Steinbrüchen von Candoglia über Jahrhunderte den weißen und rosafarbenen Marmor für den Bau des Mailänder Doms schlugen. Auch heute noch liefern die Steinbrüche das Rohmaterial für die Erhaltung des Doms.

Ein Land voller Kunst und Geschichte, in dem das herrliche Visconteo Schloss in Vogogna, die Glaubensstätte und UNESCO-Kulturerbe des Sacro Monte Calvario sowie die einstige Hauptstadt der Partisanenrepublik Ossola Domodossola mit dem Kulturdorf „Borgo della Cultura“ den vielen Museen, in denen viele Zeugnisse antiker Traditionen verwahrt werden, sowie romanische Kirchen und Walser-Kultur zu finden sind.

Land der Gaumenfreuden mit seinen Spezialitäten des Brisaula Val d’Ossola mit Schwarzbrot oder dem Formaggio Ossolano DOP mit einer Beura-Polenta mit einem Schluck des DOC-Rotweins der Ossolaner Täler, dessen Trauben auf den anmutigen Weinbergen an den steilen Hängen um die Piana del Toce reifen.

Land der Mobilität, das von der einstigen Napoleonstraße über den Simplon-Pass, die die berühmte Achse Mailand, Domodossola-Genf und Paris bildet, sowie von der internationalen Zuglinie, auf der internationale Hochgeschwindigkeitszüge und ein reger Warenverkehr von und in die mitteleuropäischen Länder folgt, durchquert wird.

Ossola ist in jeder Hinsicht ein Kreuzweg: das Tor nach Europa und der Zugang zum mediterranen temperamentvollen Italien

Aber vor allem ist das Ossola eine Bergwelt für jede Jahreszeit!